Mit „Herzlich willkommen! Komm rein und fühl Dich wohl“ und vorstellenden Worten wurde im April 2025 in Hallenberg jeder Teilnehmer der kräuterpädagogischen Schulung vom Vereinsvorstand und der Dozentin in Empfang genommen, um die Reise in das spannende Reich der Biologie der Pflanzen, ihrer Erkennung und vielfältigen Nutzung anzutreten. 

Schöne Wetterphasen wurden an jedem Wochenende abgepasst, um auf Exkursionen in die Botanik aufzubrechen. Hier gibt es die Gelegenheit, Pfanzen zu bestimmen, biologische Themen zu demonstrieren und Naturschutzthemen aufzugreifen. Vor Ort lässt sich zeigen, auf welche Kriterien man als Dozent bei der Auswahl von Wegen zum Beispiel für Kräuterwanderungen, achten sollte. 

Die zahlreichen didaktischen Mittel zur Verinnerlichung des Stoffgebietes haben dazu beigetragen, dass die Inhalte für jeden greifbar werden. 

Schon am zweiten Wochenende erarbeiteten sich die Teilnehmer die Frage, welche Inhaltsstoffe in Pflanzen, welche Wirkungen entfalten, an verschiedenen Stationen, in denen Versuche mit Pflanzen durchgeführt wurden. Anhand der Beobachtungen bei den Experimenten, konnte so in Kleingruppen deren Wirkung durch gezielte Informationen erarbeitet werden. 

Stand ein Vortrag der Dozentin an, gab es Möglichkeiten, Inhalte durch Fragen zu Zweit miteinander zu wiederholen. Wann verschiedene Unterrichts-Methoden Spaß machen, zum Lernerfolg führen und wann sie fehlschlagen, war für die eigenen didaktischen Fähigkeiten abseits der dabei behandelten biologischen Themen für die Teilnehmer ein weiterer Zugewinn. 

Die Frage, wie Heilpflanzen wirken, stößt bei allen Teilnehmern auf Interesse. Mit dem Beginn der Erstellung einer Hausapotheke für den Eigenbedarf werden diese Themen auch zuhause anhand der Erfahrungen mit den Mitteln praktisch abgerundet. So haben nun alle das Handwerkszeug abzuschätzen, wann Ölauszüge, Tinkturen oder Teeauszüge bei verschiedenen Pflanzen sinnvoll sind und wie man sie herstellt. Auch die Herstellung von Salben, Cremes, Lippenbalsamen, aromatisierten Zuckerhagel, aber auch tradierte Zubereitungen wie Oxymel sind allen bereits nach Absolvieren der Hälfte des Kurses geläufig. Bis zu welchem Grad die Selbstbehandlung mit Heilpflanzen geeignet ist und bei welchen Anzeichen ein Arzt aufgesucht werden sollte, ist der Dozentin Apothekerin Dr. Katharina Vogelsang, ein  ebenso wichtiger Aspekt der Heilpflanzenkunde. 

Für das Lernen mit allen Sinnen ist der Lehrgarten „Kräuterkümpchen“ im Zentrum Hallenbergs eine Bereicherung für den Kurs. 

Dass man anhand gemeinsamer Merkmale von Blütenpflanzen zuweilen auch wegen ähnlich wirksamer Inhaltsstoffe Aussagen über ihre Wirkung, Nutzung oder Giftigkeit machen kann, hat die Teilnehmer erstaunt. Hierzu gibt es hilfreiche Arbeitsmaterialien in Form von Mindmaps im Unterricht. An diesem Punkt verbindet sich botanisches Wissen mit dem Wissen über Heilpflanzenkunde, ohne dass  eine KI-basierte App auf dem Smartphone bei dem Fund einer Pflanze konsultiert werden muss, der eine Recherche zur Nutzung oft noch mühsam folgt. 

Die Gruppe ist mit etwa 14 Teilnehmern durch ihre gemeinsamen Interessen und mit schönen Erlebnissen zusammengewachsen. 

Es bietet sich ein großer Strauß unterschiedlicher Themen und viel Auswahlmöglichkeiten für die Teilnehmer, neu erweckten Interessen nachzugehen. 

Es wachsen Freundschaften, auch mit Mitgliedern des Vereins, die während der Ausbildung präsent sind und an den Erlebnissen teilhaben. 

So entsteht eine bleibende Verbindung von Gleichgesinnten, sicher auch über das Kursende im Folgejahr hinaus. 

Dr. Katharina Vogelsang (Kursleitung bei der VHS Hochsauerland)