Kräuterpädagogen auf Fortbildungstour – Staufenberg als Anbaugebiet für Heilpflanzen
Die Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagogen des Vereins Kräuterpädagogik in Westfalen e.V. mit Sitz in Hallenberg bilden sich ständig weiter.
Somit war es nur selbstverständlich, sich den Anbau von Heilpflanzen direkt vor Ort unter fachkundiger Leitung anzuschauen.
Zusammen mit der Dozentin und Pharmazeutin Frau Dr. Katharina Vogelsang (Gießen) reiste deswegen nun eine Gruppe von Interessierten aus dem Verein nach Staufenberg in Hessen, um sich dort die Flächen von Dieter Müller anzuschauen und sich aus erster Hand über den Anbau und die Besonderheiten der Verarbeitung zu informieren.
Insbesondere geht es beim Anbau von Heilpflanzen für den Verkauf um die Einhaltung von hohen Qualitätsstandards, um bestimmte Erntetageszeiten und besondere Hygienestandards, die höher sind als z. B. im sonstigen Lebensmittelbereich. So müssen z.B. Handschuhe bei der Ernte getragen werden oder Ringelblumen schon um 5 Uhr morgens geerntet werden, um einen möglichst hohen Inhaltstoffgehalt zu erzielen.
Neben der Besichtigung der Felder wurde von der Fortbildungsgruppe auch geübt, wieder einmal das eigene Wissen über Wildkräuter- und Heilpflanzen aufzufrischen. Es wurde viel geschaut, getastet, geduftet und die Pflanzenarten genau bestimmt.
Dabei wurden auch besondere Heilpflanzen gefunden, was für Kräuterpädagogen immer ein besonders Fortbildungshighlight ist.
Da Frau Dr. Katharina Vogelsang auch den aktuellen Kurs zur Ausbildung als Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagoge in Hallenberg leitet, den der Verein schon seit vielen Jahren in Kooperation mit der VHS HSK durchführt, konnte die Dozentin mit der Gruppe auch aktuelle Themen aus der Ausbildung aufgreifen oder für die erfahrenen Teilnehmer auffrischen.
Eine spannende Veranstaltung im Kump in Hallenberg -Oxymelkurs im Mai 2025
Dieser Kurs fand in den Räumen des Hallenberger Kump statt. Mit 15 Teilnehmern war er gut besucht.
Das Thema Oxymel oder auch- Sauerhonig -rückt wieder zunehmend in das Interesse der Menschen.
Die Basis -Zutaten nämlich– Essig und Honig – sind seit der Antike bekannt, war doch die Verbreitung und die Anwendung des Getränkes hauptsächlich zu Heilzwecken doch zu damaliger Zeit weit verbreitet. Auch heute wird ein Getränk auf dieser Basis im Iran (damaligen Persien) getrunken.
Es wurde über die Heilkraft von Essig ( unerhitzt )und Honig (möglichst vom Imker aus der eigenen Region )berichtet, ebenso über die wichtigste Zutat, die Kräuter. Diese werden in den Sauerhonig eingelegt, um die wertvollen Inhaltstoffe zu extrahieren. Ob Wild,- Heil- oder Küchenkräutern, ob einzeln oder in einer Mixtur, Oxymel lässt sich über das gesamte Jahr ansetzen und steht in der Hausapotheke immer zur Verfügung.
Es ist vielseitig anzuwenden, als allgemeine Unterstützung der Gesundheit, zur Vorbeugung von Erkältungserscheinungen, Magen-Darm-Beschwerden etc. Aber auch als isotonisches Erfrischungsgetränk für Sportler mit Wasser vermischt, aber auch in einer Salatsoße oder dem Smoothie macht es sich gut. Und Kinder mögen es, es kann sehr hilfreich und unterstützend bei vielerlei kindlichen Beschwerden wirken. Wie war es bei Mary Poppins: mit einem kleinen bißchen Zucker/Honig schmeckt jede Medizin.
Nach dem theoretischen Teil wurden die teils mitgebrachten, teils auch aus dem Kräutergarten gesammelten Kräuter, zerkleinert, die Essig Honig Mischung angerührt und damit die bereit gestellten Gläser gefüllt. Jeden Tag etwas leicht geschwenkt, damit sich die Inhaltsstoffe besser auszuziehen dauert es 4 Wochen, bis das Getränk genutzt werden kann.
Eine einfache Herstellung, die gut in den täglichen Ablauf integriert werden kann und hilfreich für unsere Gesundheit ist.
Annerose Schmid
Kräuterpädagogin
“Mein persönlicher Lieblingskräutergarten – Anlage, Pflege und Verarbeitung von Kräutern” am 07.03.2025 im Kump in Hallenberg
Im gut gefüllten Vortragssaal des Kumps direkt neben dem Kräutergarten des Hallenberger Vereins „Kräuterpädagogik in Westfalen e.V.“ konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer den einführenden und Lust machenden Frühjahrsvortrag von Ute Bienengräber-Killmann aus Ennigerloh im Münsterland erleben. Die Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagogin, die schon vor über 10 Jahren ihre Ausbildung über den Verein absolviert hatte, gab zu Anfang zunächst Hinweise über die Teilnahmemöglichkeiten an dem im April startenden neuen Ausbildungslehrgang zum Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagogen. Eine Anmeldung über die VHS HSK ist noch möglich. Weitere Informationen sind unter www.wildkraeuterpaedagogik.de zu finden.
Der Vortrag selbst holte die Zuhörerinnen und Zuhörer bei ihren persönlichen Interessen über ihre Lieblingskräuter ab und bot Gestaltungsmöglichkeiten für einen Kräutergarten nach individuellen Vorstellungen.
Es ging zudem auch um den Aspekt, dass gutes Fachwissen für die sinnvolle und gefahrlose Nutzung von Kräutern sehr wichtig ist.
Am Beispiel des Bärlauchs, der für die Küche nutzbar ist, wurde demonstriert, wie leicht er mit dem giftigen Aronstab, dem Grün der gifitgen Herbstzeitlosen oder dem später wachsenden giftigen Maiglöckchen zu verwechseln ist. Insbesondere sind es das Ziel und der Anspruch des Vereins, diesbezüglich Wert auf die Ausbildung und Anwendung eines fundierten Wissens zu legen und zudem auch darüber aufzuklären, dass z. B. Wildkräuter nicht einfach aus der Natur entnommen werden dürfen.
Zum Abschluss der zweistündigen Veranstaltung konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Apfelminze und eine Baldrianpflanze mitnehmen, nachdem die Dozentin erläutert hatte, dass zur Anlage eines Kräutergartens und seiner Pflege auch Wissen rund um das Thema „Ausbreitung von Pflanzen“ erlangt werden sollte. Ute Bienengräber-Killmann konnte diese vielen Pflanzen nur deswegen mitbringen, weil sie nicht verhindert hatte, dass die Apfelminze aus ihrem Topf „ausbrechen konnte“ und sich deswegen im gesamten Kräutergarten vermehrt hatte. Auch die Samen des Baldrians in ihrem Garten hatten sich eher unkontrolliert verbreitet. Somit war nun genug für Alle da, was den Besucherinnen und Besuchern natürlich gefiel.
Vortragsaal, Kump inHallenberg (v.l. Annerose Schmid (Vorsitzende des Vereins „Kräuterpädagogik in Westfalen e.V.“) Ute Bienengräber-Killmann (Dozentin des Vortrags)