Am Samstag, dem 13. Mai um 8:00 Uhr ging es ab Kump in Hallenberg mit dem Bus Richtung Göttingen. Auf dem Programm stand an diesem Tag der Besuch eines Industriedenkmals, Europas einziger noch in Betrieb befindlicher Pfannensaline. Dort wird seit 1854 mit einem 1000 Jahre alten Produktionsverfahren Salz hergestellt. Aus einer ca. 450m tiefen unterirdischen Steinsalzschicht wird die darunter befindliche Natursole, die einen sehr hohen Salzanteil hat, ans Tageslicht gefördert, und in offenen Pfannen zur Kristallisation gebracht. Abgesehen davon, dass die ursprünglich eingesetzte Wasserkraft zum Hochpumpen der Sole irgendwann durch die Kraft der Elektrizität abgelöst wurde, hat sich seitdem relativ wenig geändert. Die Saline ist auf die Gewinnung hochwertiger grober Salze ausgerichtet. Das Speisesalz ist frei von jeglichen Zusätzen und alle Mineralien und Spurenelemente bleiben erhalten. Die Produktion ist offensichtlich mühevoll, nur bedingt ökonomisch, und dennoch lohnend, nämlich in Bezug auf die Qualität. Das Salz wird hoch geschätzt und weltweit vertrieben. Die Firma Kneipp, einer der wichtigsten Abnehmer der Saline, verarbeitet Luisenhaller Salz mit ätherischen Ölen zu Badesalzen. Kleine Mengen aus der Produktion werden als Lecksteine vermarktet, als Viehsalz oder Streusalz angeboten und die Sole wird in einem der Saline angeschlossenen Badehaus genutzt. Auch wenn man bei der Führung häufig das Gefühl hatte, in einem Relikt aus einer früheren Zeit zu wandeln, die Pfannensaline Luisenhall ist kein Museum und es war höchst interessant zu sehen wie das “Weiße Gold” entsteht.

Weitere Fotos, auch vom Spaziergang im Forstbotanischen Garten in Göttingen, siehe “Bildergalerien”.